Die standesamtliche Hochzeit

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Montag Abend, ich bin ins Bett gegangen und wusste, morgen früh heiratest du. Morgen früh gehörst du für immer zu deinem Freund.

Dann kann ich endlich sagen Mein Mann.
Wie unglaublich viel besser und schöner sich doch dieses Wörtchen „Mein Mann“ anhört.

Mein Brautkleid war richtig teuer. Nicht. 🙂
Es war von Gina Tricot. Ich hatte Glück, im Sommer 2013 waren weiße Kleider modern. Es gab alle möglichen weißen Kleider. Perfekt.
Ich hatte mir ein Kleid ausgesucht, das vorne kurz und hinten lang geschnitten war und auf dem Dekoltee mit Pailletten besetzt war.
Ich dachte mir „Supiii, dann kann ich es auch später noch in meiner Freizeit einfach anziehen“
Aber das klappte nie. Ich hab das Kleid immernoch, aber ich verbinde es mit einem so wichtigen Tag, mit einem so besonderen Tag, irgendwie fühle ich mich automatisch overdressed dann.

Mein Kleid kostete also 20€. Gott sei dank nichts teures, da mein Kleid für die Kirche schon so Schweine teuer war.
Meine Haar-Extensions hatte ich am Montag Abend schon mit dem Glätteisen vorgelockt. Die Schuhe zu dem Kleid waren ein Desaster zu finden. Die reinste Qual.
Weiße Schuhe sind entweder billig oder hässlich. Dieser typische Brautschuh-Babyabsatz ist grauenvoll. Nichts halbes und nichts Ganzes. Entweder hoch oder flach, aber bitte nicht diese 3 cm Absatz Schuhe. Auch die Weißtöne sind teilweise so schlimm. Entweder waren im Laden nur die Autolack-weißen-Nuttenschuhe oder die Champagner-Seide-glänzenden-öko-Brautschuhe. Oh maaaaan.
Letztendlich bin ich ins Rhein-Center nach Weiden gefahren. Dort bin ich wirklich nie, weil es einfach 40 Minuten von mir entfernt ist. Was soll ich da, wenn die Köln Acarden 10 Minuten und die Kölner Innenstadt 20 Minuten von mir entfernt sind.
Diesmal war das Rhein-Center meine letzte Chance. Biiiiittttte, lass mich SCHÖNE weiße Schuhe finden.
Und was war? Görtz hatte welche. Schweineteuer. 120€. Aber es waren welche die eben nicht zu den oben genannten Kategorien passten. Juhuuuu! Mama angerufen, gefragt, ob ich die kaufen soll.
„Peter Kaiser, Jaa sind gute Schuhe, nimm mit“
Kenn ich nicht, aber wenn Mama das sagt und sie mir gefallen, perfekt.

Das war tatsächlich der größte Stress der ganzen Hochzeit. Die verflixten Schuhe.

Am 09.07. war es dann endlich soweit. Die Standesamtliche Hochzeit.
Nur die Familie war eingeladen. Die Freunde kamen ja alle am Samstag zur kirchlichen Trauung. Wir haben uns in der Eingangshalle im historischen Rathhaus in Köln, am Heumarkt, getroffen.
Meine Mama, meine Schwestern, meine Schwiegermutter, mein Schwager, die Tante und der Cousin meines Mannes. Meine Trauzeugin war meine Schwester Clare und der Trauzeuge meines Mannes war sein bester Freund.

Wir waren so aufgeregt, einfach weil wir gleich Mann und Frau sein würden.
Dann hat uns der Standesbeamte abgeholt und uns gebeten ihm zu folgen.

Wir haben uns dann an den „Schreibtisch“ gesetzt. Links von mir – meine Schwester, neben mir – mein Mann und rechts von ihm sein Trauzeuge. Auf der rechten Seite standen dann Stühle, wo sich die Gäste hinsetzen konnten. Es gab schon recht viele Stühle, aber vielleicht kam es uns nur so vor, da wir gerade mal die erste und ein bisschen von der zweiten Reihe belegt hatten.
Dann kam eine ziemlich standardmäßige Rede des Standesbeamten und die Frage, ob ich den hier anwesenden bla bla zum Mann nehmen möchte. Ein klares deutliches Ja, kam aus mir raus. Ich weiß gar nicht mehr wer zuerst gefragt wurde, ist ja auch unwichtig. Dann sollten wir unterschreiben. Der nette Mann wies mich noch daraufhin, mit meinem neuen Namen zu unterschreiben. Was mache ich? Kritzel natürlich meinen alten Namen hin. Also so schnell kann ich mich einfach nicht umgewöhnen.. Mein Herz klopfte wie wild, ich zitterte bei der Unterschrift und hatte immer wieder zu meiner Familie geschaut. So richtig bewusst war es mir nicht. Wir heiraten hier gerade wirklich. Wahnsinn.

Völlig überwältigend von den Gefühlen, diesen Schritt tatsächlich gemacht zu haben, nahm meine Schwester mich in den Arm. Jetzt flossen die Tränen. Ich Fass es nicht. Es fühlte sich so verrückt an.

Alle anderen haben uns nach und nach gratuliert und wir haben Fotos gemacht.

Danach sind wir nach Hause gefahren und es gab Kaffee und Kuchen. Nichts großes, da am Samstag, in 4 Tagen, das eigentliche fest starten sollte.

Den ganzen Abend konnte ich an nichts anderes mehr denken.
Ach du liebe Zeit. Jetzt bin ich verheiratet. Offiziell verheiratet. 22 Jahre jung und unter der Haube. Aber wenn ich mir in einer Sache sicher bin, dann in der, dass ich meinen Mann über alles liebe.
Wir streiten uns, wir hassen uns manchmal, wir ärgern uns, wir akzeptieren manchmal nur Wiederwillig unsere Macken des anderen und trotzdem ist da diese unfassbare liebe.
Niemals könnte ich ohne ihn leben. Niemals.

Jetzt blicken wir uns nicht mehr nur an, nein wir blicken in die gleiche Richtung. In die Richtung in die wir gemeinsam gehen. Bis wir alt und schrumpelig sind.

Jetzt sind wir Mann & Frau!

Und was meinst du?

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1 Kommentar
  • Samira Schütz
    November 30, 2015

    Sooo schön! Gibt's auch noch nen Eintrag zur kirchlichen Hochzeit? Da kommt man echt ins träumen 🙂 und dein Kleid ist super!!

  • Naadinere
    Dezember 2, 2015

    wunderschön! 🙂
    Ich bin eigentlich eher so die stille Mitleserin, aber ich muss jetzt auch mal sagen, wie begeistert ich von deinem Profil und deinem Blog bin.
    Ich MUSS jeden Tag auf dein Profil gehen und schauen, ob es etwas neues gibt von dir und deinen Süßen
    Ich bin auch sehr gespannt auf deine kirchliche Hochzeit